Investmentdirektor Toni Bosch (r.) glaubt, mit 600 neuen Sozialwohnungen den Mietpreis auf Mallorca um bis zu 30 Prozent senken zu können. | Solventis

TW
0

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Das spanische Anlageunternehmen Solventis beabsichtigt, über dessen Investmentfonds Fondviso bis zu 600 Sozialwohnungen auf Mallorca und den Nachbarinseln zu bauen. Dafür, so meldete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", sollen 100 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Für den spanischen Staat soll das Wohnungsbauprojekt weitgehend kostenlos bleiben, dieser müsse sich nach Fertigstellung lediglich um die Verwaltung kümmern. Und nach "mindestens 30 Jahren" gingen die Mietwohnungen an den Staat über.

Der Zeitung zufolge, die sich auf Angaben des Investment-Direktors Toni Bosch stützt, könnte der Bau der 600 sozial verträglichen Mietwohnungen zu einem Preissturz auf dem seit Jahren angespannten Mietmarkt führen. Bosch hält Nachlässe von "bis zu 30 Prozent" für möglich. Gleichzeitig würde der Anteil des Nettoeinkommens an der Miete deutlich sinken, dieser liegt Studien zufolge gegenwärtig bei 48,8 Prozent. Zum Vergleich: Im spanischen Mittel geben Haushalte 30,17 Prozent des verfügbaren Monatseinkommens für die Miete aus.

Ähnliche Nachrichten

Um den Bau der Wohnungen finanzieren zu können, schwebt Fondviso folgender Deal mit der öffentlichen Hand vor: Die Kommunen oder die Landesregierung stellen verfügbares Bauland kostenfrei zur Verfügung. Darauf zieht Fondviso bis zu 600 Mietwohnungen hoch, die für "mindestens 30 Jahre" zu einem sozial verträglichen Mietzins an Haushalte mit einem Jahreseinkommen zwischen 28.000 und 45.000 Euro vermietet werden. Zusätzlich zu den monatlichen Mieteinnahmen erhält Fondviso eine jährliche Rendite von "mehr als sieben Prozent" ausbezahlt. Und nach einer Laufzeit von "mindestens 30 Jahren", so Bosch gegenüber der Zeitung, fallen die Wohnungen dem Staat zu.

Aus dem Mietgeschäft selbst will sich Fondviso Bosch zufolge gänzlich heraushalten. Die Aufgaben von Verwaltung und Instandhaltung würden somit der öffentlichen Hand zufallen. Die Risiken – zweitweiliger Leerstand, Ausbleiben von Mietzahlungen – würden sich aber auf einem "überschaubaren Niveau" bewegen, glaubt Bosch.